Bei vielen 5er Touring der BMW-Baureihe F11 ist mittlerweile ein Luftfederwechsel an der Hinterachse nötig. BILSTEIN erklärt, wie es geht.

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Vor kurzem wurde die BILSTEIN-Einbauwerkstatt mit einem BMW 530d Touring der heute zwischen fünf und zwölf Jahre alten Baureihe F11 konfrontiert. Die Diagnose: Druckverlust an der hinteren rechten Luftfeder, die hier als Niveauregulierung dient. Hier ist somit ein Austausch fällig – und der geht mit einigen wenigen essentiellen Tipps ganz einfach.

Vorbereitung und Demontage der Luftfeder

Zunächst steht das Messen der Konstruktionslage (K0-Lage) an, also der Ruhelage, während das Fahrzeug auf den Rädern steht. Damit kein Druckverlust die Fahrzeughöhe beeinflusst, sollte der Motor zuvor mindestens zwei Minuten gelaufen sein. Danach ist die Messung problemlos auch bei undichter Luftfeder möglich, da diese selten so stark beschädigt sind, dass sie den Druck schlagartig verlieren. Allerdings sollte man sich natürlich auch nicht ewig Zeit lassen. Nach Notierung der Werte sollte das Fahrzeug zur Stabilisierung leicht auf der Hebebühne angehoben werden, sodass das Fahrwerk nicht ganz entlastet wird.

Als Nächstes wird die Sicherung Nummer F 182 (40 Ampere) aus dem Sicherungskasten rechts im Gepäckraum herausgezogen. Sie ist für die Luftversorgungslage zuständig. Im folgenden Schritt wird das Diagnosegerät angeschlossen, das später dabei hilft, die Luftfederung komplett zu entleeren. Doch zuvor muss noch die Zündung eingeschaltet werden. Da das Fahrwerk nur teilweise durch die Hebebühne entlastet wurde, trägt das Eigengewicht des Autos dazu bei, die Luft vollständig aus der Feder zu drücken.

Anschließend die Zündung ausschalten und das Fahrzeug bis zur Arbeitshöhe anheben. Jetzt die Räder entfernen und das Unterteil der Luftfeder – unbedingt von Hand und nicht mit einem Werkzeug – aus der Auflage herausdrücken. Die Luftfeder um circa 30 Grad verdrehen, bis sie sich vollständig aus der Halterung gelöst hat. Um die Feder zu entnehmen, kippt man sie seitlich und legt sie auf den Querlenker ab, sodass die Schlauchleitung sichtbar ist und als letzte Verbindung zum Fahrzeug gelöst werden kann. Für diesen Schritt wird die Hohlschraube gelöst und samt Konusring entfernt. Dann zieht man den Luftschlauch aus der Führung des Schutzbalges. Dieser darf keinesfalls „als Arbeitserleichterung“ durchschnitten werden.

Sicheren Halt gewährleisten: Einbau und Inbetriebnahme

Jetzt geht es an die Montage des zuvor korrekt bestimmten Ersatzteils – idealerweise eine Luftfeder aus dem BILSTEIN-B3-Programm in 100 % OE-Qualität. Zuvor muss allerdings noch der Achsträger gereinigt und geprüft werden, da dieser als Anbindung für die Luftfeder dient. Dann wird der Schlauch der neuen Luftfeder durch den Schutzbalg geführt und mit der Hohlschraube – Konusring nicht vergessen – an der Luftleitung des Fahrzeugs befestigt. Dabei auf deren Positionsmarkierung achten.

Als nächstes die Luftfeder in den Aufnahmetopf einführen und im Uhrzeigersinn bis zum Anschlag verdrehen. Gegebenenfalls so lange korrigieren, bis ein korrekter Halt gegeben ist. Anschließend das Unterteil der Luftfeder von Hand in die Führung des Lenkers drücken, bis es hörbar einrastet. Bei allen Arbeitsschritten sollte darauf geachtet werden, dass Schlauchleitungen nicht verdreht, gequetscht oder anderweitig über Gebühr belastet werden. Bei der Luftfeder selbst ist die gleichmäßige Ausbildung der Rollfalte zu kontrollieren.

Es stehen die Befüllung und Inbetriebnahme an. Hierfür die Sicherung wieder einsetzen, Räder montieren und das Fahrzeug so weit ablassen, dass zwischen Reifenunterkante und Boden circa 30 Zentimeter Abstand sind. Jetzt die Zündung einschalten und die Luftfeder mittels Diagnosetool wieder befüllen. Bevor das Fahrzeug von der Hebebühne komplett abgelassen wird, empfehlen wir, den Motor für circa zwei Minuten laufen zu lassen. Diese Maßnahme gewährleistet den nötigen Druck im System. In keinem Fall darf das Auto bei entleerter Luftfeder „auf die eigenen Räder“ gestellt werden, denn hierbei könnten diese irreparabel beschädigt werden.

Es fehlt nur noch die obligatorische Probefahrt und der Gegencheck der K0-Lage anhand der zuvor gemachten Notizen. Ist alles im grünen Bereich, kann das Fahrzeug dem Kunden oder der Kundin übergeben werden.

 

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